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Fritz
schrieb am 9. August 2021 um 10.54 Uhr
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Liebe Christa,
Wir haben uns in Wien beim Studium kennengelernt und viele lustige und rauschige Feste zusammen gefeiert. Du warst immer gut drauf, freundlich, nie polemisch, konntest aber kritisch sein und hast auch meistens deine Meinung durchgesetzt.
Du warst offen zu Diskussionen über alle Themen, hast immer zugehört, niemals die Meinung eines anderen verniedlicht, oder jemanden kritisiert.
Du warst in deinem Tun sehr flexibel und bist mit mir ohne Vorbehalt für mehrere Jahre nach München gezogen, wo du dich auch beruflich neu orientiert hast.
Du warst eine liebevolle Mutter und konsequent in der Erziehung.
Gemeinsam haben sehr viel Zeit in der Natur verbracht. Im Sommer waren wir sehr oft wandern. Haben viele Hüttentouren in Österreich und Südtirol durchgeführt. Im Winter hat uns das Skitourengehern begeister, besonders die Berge um Kitzbühel waren unsere Leidenschaft.
Wir sind viel gereist. Unsere Vorliebe war die Schönheiten Europas zu entdecken. Begonnen haben wir mit Südtirol (das ist meine Heimat, wo auch meine Brüder leben). Dann haben wir den Kreis erweitert wo wir wunderschöne Urlaube gemeinsam mit unserer Tochter Sarah erlebt haben. (Von Piemont, Toskana bis zum Süden Italiens). Um spontaner beim Reisen zu sein, haben wir uns einen Campingbus zugelegt mit dem wir dann mit Vorliebe an den Seen Europas halt gemacht haben (Schweiz, Frankreich, etc. ). Du hast immer vorab im Winter die interessantesten Ziele ausgewählt und mit Begeisterung die Route dorthin geplant. Wir haben uns dann immer schon auf den kommenden Sommer gefreut um endlich los zu fahren. Du hattest noch viele weitere Pläne - leider sind die jetzt in der Schublade geblieben.
Du warst auch eine ausgeprochenegute Gärtnerin. Täglich hast du die Rosen im Garten, die Tomaten im Beet und die blühenden Blumen auf der Terrasse gepflegt.
Deine musikalische Leidenschaft galt der Musikgruppe Queen. Besonders Freddy Mercury hat es ihr angetan. Du kanntest alle Lieder, konntest die Texte auswendig, und bist immer ausgeflippt wenn Queen im Radio gespielt wurde.
Deine Krankheit hast du bewusst vof anderen kleingemacht. Wolltest niemanden damit belasten und alles mögliche erledigt und organisiert, damit niemand von der Familie damit belastet wurde. Du hast nie gejammert, hast versucht das positive im Leben zu sehen und keine trübselige Stimmung in deiner Umgebung aufkommen zulassen. Wenn man es nicht wusste, hat man fast bis zuletzt nichts von deiner fatalen Krankheit gemerkt.
Du warst war eine ausgezeichnet aktive Vernetzerin. Du hast unsere gesellschaftlichen Beziehungen gepflegt; Warst dauernd in Kontakt mit deinen Freundinnen, Bekannten und Nachbarn. Hast viele Menschen zu dir eingeladen, und Abende organisiert.
Drüber hinaus warst du auch sehr sozial engagiert. Hast hat einen minderjährigen Flüchtling aus Somalia, die ersten Jahre seiner Ankunft in Österreich, betreut und ihn bei Amtswegen und Jobsuche geholfen. Des Weiteren hat du die Kinder einer syrische Familie mit Schulnachhilfe unterstützt.
Zu mir warst du eher als Ehefrau, eine Freundin, ein Kumpel, mit der man spontan lustige Sachen erleben konnte. Wir haben sehr viel diskutiert über Politik, und die täglichen Geschehnisse und die meiste Freizeit gemeinsam verbracht
Seit dem massiven Ausbruch der Krankheit vor drei Jahren, waren wir täglich zusammen und haben die ganze Zeit gemeinsam verbracht (zum Glück war ich da bereits nicht mehr berufstätig).
Trotz deiner körperlichen Einschränkung hast du dich nicht unterkriegen lassen und noch einige kleinere Campingbusreisen gemeinsam und mit Freunden unternommen.
In liebe,
dein Fritz.

Gerti und Josef, Wien
schrieb am 23. Juli 2021 um 10.29 Uhr
Liebe Christa!
Wir bedauern zutiefst, dass du den jahrelangen, mit viel Geduld, Zuversicht und Gelassenheit ertragenen Kampf gegen eine übermächtige Herausforderung nicht gewinnen konntest. Dabei bewundern wir deine positive und lebensbejahende Einstellung, die du dir stets erhalten hast.
Von ganzem Herzen trauern wir mit deinen Lieben.
Zu dem Verlust einer lieben Freundin und Wegbegleiterin fehlen uns die Worte.
Wir denken an dich
Gerti und Josef

Wolfgang Feller
schrieb am 18. Juli 2021 um 10.56 Uhr
Liebe Christa!
Du warst für mich eine „große“ Schwester, wie man sie sich nur wünschen kann. Und Du bist in meinem Leben – vor allem in den letzten Jahren – immer wichtiger geworden. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ohne Dich sein wird. Klar, das Leben geht weiter und Du bist für immer in meinen Gedanken und meinem Herzen, aber niemand kann Dich ersetzen und mit dieser Endgültigkeit ist schwer auszu-kommen. Das Schicksal ist manchmal ein mieser Verräter.
Ich habe Dich aus meiner Kindheit und Jugend noch nicht so stark in Erinnerung, wir haben gespielt und gestritten und uns versöhnt, wie es wohl in jeder intakten Familie vor sich geht. Du warst in der Schule einer der Klassenbesten mit dem „Ruf“ einer Streberin, kein Vorbild für mich, der ich mir mit 15 Jahren die Haare wachsen ließ um mich gegen alles „Brave“ abzugrenzen. Deine Energie, Deine Selbständigkeit und Dein Selbstbewusstsein konnte ich damals noch nicht wahrnehmen.
Das änderte sich rasch, als ich – Dir folgend – nach Wien zog um zu studieren. Wir lebten ein Jahr in unserer kleinen Wohnung in der Hettenkofergasse auf engstem Raum, ohne Fernseher und Internet (natürlich). Wir hatten viel Zeit zum Kochen, Lachen und Plaudern und damals begann ein Verhältnis von Nähe, Verständnis und Vertrauen, das sich nie mehr verloren hat. Die gemeinsame Wohnung war in meinem ersten Jahr in Wien ein Ort der Sicherheit und Vertrautheit, in dem ich die vielen neuen Eindrücke aus Studium und neuen Freunden verarbeiten und einordnen konnte. Dabei hast Du mir viel geholfen, ich konnte über alles mit Dir sprechen und wenn ich Orientierung oder Zuspruch brauchte warst Du immer für mich da. Und als ich mich nach einem Jahr stark genug fühlte, in eine große Wohngemeinschaft zu wechseln, hast du mich ermutigt und unterstützt.
In den nächsten Jahren sahen wir uns nicht mehr so oft, Du hast geheiratet, bist mit Fritz nach München gezogen und wieder nach Wien, bekamst Sarah und bezogst das Haus in Gablitz, das zu einem offenen Haus wurde, in dem alle willkommen waren. Ich habe lange studiert, mehrmals die Arbeit und noch öfter die Partnerin gewechselt und bin an die Alte Donau gezogen. Jeder lebte sein Leben – so unterschiedlich wie wir eben waren. Aber wenn wir uns trafen oder gemeinsam mit unseren Partnern Essen oder Spazieren gingen, war immer Zeit für ein persönliches, vertrautes Gespräch: wie geht es dir, im Beruf, in der Partnerschaft, welche Sorgen bedrücken dich, brauchst du ein längeres Gespräch, sollen wir uns länger zusammensetzen? Die wichtigen Entscheidungen oder Weichenstellungen in meinem Leben konnte ich immer mit Dir besprechen, untersuchen, abwägen. Deine Ansichten und Deine Meinung waren mir wichtig und sie haben mir geholfen und Sicherheit gegeben, meine eigenen Wege zuversichtlich zu gehen.
Warum war das so? Weil Du selbst mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein und großer Selbstsicherheit im Leben standest und wusstest, was gut und böse, richtig und falsch ist, was Fairness und Anstand bedeutet, was – nicht zuletzt in Beziehungen – Toleranz benötigt und Solidarität erfordert. Du hast mir immer eine deutliche Rückmeldung gegeben und geben können: weil Du selbst ein klares Wertefundament hattest und Du Deine Ansichten auch prägnant zum Ausdruck bringen konntest. Es gibt nicht viele Menschen, die das können und so jemanden als „große“ Schwester zu haben oder gehabt zu haben, ist ein Privileg, das mir viel bedeutet. Aber Du warst nicht nur in Worten vertraut und solidarisch, Du hast es auch gelebt: Als ich Dich vor meinem Hauskauf um Rat fragte und um Hilfe bat, warst Du (und Fritz) zu Stelle und fraglos bereit, mich zu unterstützen. Weil Du mir vertraut hast, so wie ich Dir immer tief vertraut habe.
Und wie herrlich war es, mit Dir zu diskutieren! Du warst ein belesener, gebildeter, interessierter Mensch und Beobachter des gesellschaftlichen und politischen Geschehens. Jemand der sich informierte, sich eine Meinung bildete und diese im Gespräch überprüfte. Wir konnten stundenlang über das aktuelle politische Geschehen – und noch lieber – über Schulpolitik diskutieren und manchmal streiten. Meistens rückte jeder ein wenig von seinem Standpunkt ab, lernte dazu, lenkte ein bisschen ein. Und auch wenn wir auf gar keinen grünen Zweig kamen, konnten wir dennoch ohne persönlichen Gram sofort wieder auf einfaches Plaudern und Lachen herunterschalten. Weil Du nie nachtragend warst und unterscheiden konntest zwischen Ansichten und Meinungen, die Du manchmal nicht geteilt hast und dem Gegenüber als Mensch, den Du immer respektiert und geschätzt hast.
Das war wohl auch der Grund, warum Du so viele Freunde um Dich sammeln konntest: Du hast Dich immer gerne mit vielen Menschen umgeben, denen Du offen und interessiert gegenübergetreten bist, die Du respektiert und ihre positiven Seiten geschätzt hast. Zusammen mit Deinem Humor hat sich das dann meist auf die anderen übertragen und so waren Feiern und Zusammenkünfte mit Dir und Deinen Freunden immer schöne Erlebnisse von Gemeinsamkeit und Freude. Vielleicht, nein ganz sicher, hast Du die Menschen Deiner Umgebung auch angezogen, weil Du einfach eine liebenswerte Person warst, der man angemerkt hat, dass sie von positiven Gefühlen, Toleranz und Wertschätzung bestimmt war.
Du warst keine Heilige, sondern ein Mensch, der breit im Leben verankert im Wesentlichen erreicht hatte, was er sich vorgenommen hat: eine glückliche Partnerschaft, eine wunderbare Tochter, auf die du stolz warst und stolz sein konntest, einen erfüllenden Beruf (auch wenn Du Dich über manches ganz schön ärgern konntest), viele gute Freunde und eine Familie, für deren Zusammenhalt und regelmäßiges Zusammentreffen Du Dich immer eingesetzt hast.
Du bist mit Deiner Krankheit offen umgegangen, aber Du hast mir spät erzählt, dass Deine Chancen nur mehr gering sein werden. Weil Du mich schonen wolltest im Wissen, wie es mich berührt. Seither haben wir uns fast wöchentlich getroffen oder zumindest gesprochen. Du hast mit großer Disziplin alle Anforderungen und Zumutungen der vielen Therapien auf Dich genommen, Dich über alle Möglichkeiten informiert, weil du keine Chance auslassen wolltest, um doch noch eine Wende zu schaffen. Dennoch warst Du nie verbittert und hast nie geklagt, wenn es wieder nichts gebracht hatte.
Es war Dir wichtig, nicht bemitleidet zu werden, denn Du wolltest Deine Familie und Deine Freunde nicht „mitleiden“ lassen – das ist Dir bis zuletzt in bewundernswerter Weise gelungen. Dabei hattest Du – vor allem durch Fritz und Sarah – die beste Unterstützung, die man sich nur vorstellen kann. Und es war Dir wichtig, Deine Würde zu behalten, das unaufhaltsame Fortschreiten der Krankheit möglichst nicht sichtbar zu machen. Auch das ist Dir in einer Weise gelungen, dass es für viele überraschend war, wie schnell Dein Weg dann doch zu Ende gegangen ist.
Innerlich hattest Du Dich längst darauf vorbereitet, hast Dein Schicksal in bewundernswerter Weise angenommen: Zwar mit ein wenig Wehmut, weil Du doch gerne noch mit Fritz auf Reisen gegangen wärst und Sarah in ihrem Lebensweg noch gerne begleitet hättest. Aber ohne Bitterkeit oder Unzufriedenheit, im Wissen, dass Du ein erfülltes und nach Deinen eigenen Maßstäben gelungenes Leben mitnehmen kannst, wo immer Du jetzt bist.
Danke, dass ich Dein „kleiner“ Bruder sein durfte!
Wolfgang

Kirsten Lange
schrieb am 13. Juli 2021 um 18.07 Uhr
Friends will be friends
When you're in need of love they give you care and attention
Friends will be friends
When you're through with life and all hope is lost
Hold out your hand 'cause friends will be friends
Right till the end
(Queen)
Lieber Fritz, liebe Sarah,
mit Christa habe ich ja die Leidenschaft für Queen geteilt, deshalb möchte ich mit diesem Song-Text meine tiefe Anteilnahme und Mitgefühl aussprechen.
„Friends will be friends“ - und was für eine Freundin Christa war! Auch in der letzten, sehr schwierigen Zeit war ich immer völlig überwältigt davon, was für eine tolle Freundin Christa immer für meine Schwester war, wie Christas eigene Sorgen und Nöte keine Rolle mehr für sie spielten, wenn sie ihrer Freundin helfen konnte. So eine Freundschaft ist etwas sehr wertvolles und Menschen, die solche Freunde sein können, etwas ganz besonderes! Umso mehr fehlt sie jetzt! Nicht nur als Freundin, sondern natürlich besonders als Partnerin und Mutter.
Aber auch ihr, Fritz und Sarah, habt Freunde um euch herum, die in diesen schwierigen Zeiten für euch da sind und euch die Hand reichen, die euch unterstützen und für euch da sein wollen und werden. Ich wünsche euch, dass ihr gemeinsam mit diesen Freunden und allen Menschen nah und fern, die Christa vermissen, im Laufe der Zeit immer mehr an die schönen Stunden mit ihr denken könnt und dass das Glück dieser Erinnerungen langsam den Schmerz über ihren Verlust etwas geringer werden lässt.
In tiefer Anteilnahme,
Kirsten, Christian, Julius und Frederik